Rezensionen

Rezension zu „…well for the past“ im Eclipsed Rock Magazin

Eclipsed Rock Magazin „Der ostdeutschen Band DAWNATION gelingt der Spagat zwischen Classic Rock und Prog, vor allem die progressiven Passagen beeindrucken. Knackig, atmosphärisch und trotz aller Harmonik nie scheu auch vor längeren instrumentalen Passagen. Textlich wird das gesellschaftspolitische Chaos dieser tage deutlich angesprochen, wie in „Behind The Mad“.

Simon Bauer (Rock Hard Magazin) „Die fünf Musiker von DAWNATION, die schon eine Weile in der Rock-, Prog- und Popszene unterwegs sind, spielen auf ihrem ersten Album eine äußerste geschmackvolle Melange aus Deep Purple (Don´t Bother Me), frühen Genesis (The Hypocrite), Porcupine Tree und Spock’s Beard (Behind The Mad). Der Progressive Rock der sechs größtenteils überlangen Songs überzeugt durch ein gekonntes Wechselspiel aus kauziger Riff-power, poppiger Leichtigkeit und ausgefallen instrumentaler Unberechenbarkeit.“

Joe Asmodo (Eclipsed Rock Magazin) „Diese Band liebt das Spiel des Vermischens, wie man an ihrem Namen, ihrer Musik und wie sie sie bezeichnet erkennen kann. Der Fünfer aus Neubrandenburg (Mecklenburg-Vorpommern) tauft seine Klangkunst „pOstpRock“ und trifft es damit gut: eine Mixtur aus klassischem 70er Jahre Prog und Rock, wie er (vielleicht) nur aus „dem Osten“ kommen kann. Jedenfalls ist es eine eigenwillige Kombination besagter Stile, den Dawnation mit ihrem Stil offerieren. Los geht es mit einer klassischen Rocknummer, die zumindest Spielfreude bietet. Es folgt der Titelsong, der erst mit sphärischer Stimmung und weinschweifenden Melodien gefällt, bevor es wieder straight rockig wird. Floydig balladesk kommt „The Hypocrite“ daher, bietet im Mittelteil aber auch ein bisschen Metal. Mit den folgenden Stücken gelingt es der band die bis dahin eher nebeneinander gestellten Stile besser zu verquicken. Am kunstvollsten sind „The Lovely Child“, dass mit feinen Gitarren- und Piano – Arpeggios an Genesis erinnert, und der floydige Zehnminüter „Far Away“ (Klasse Soli am Ende).“

Martin Dambeck (Babyblaue Seiten) „Mit „The Mad Behind“ veröffentlichen Dawnation ein ziemliches bemerkenswertes Debütalbum. So ganz unerfahren ist das Quintett aus Mecklenburg-Vorpommern allerdings nicht. Drei von ihnen, Jan Mecklenburg (voc), Christoph Piel (git) und Bert Wenndorff (keys) gründeten als Studenten 1997/98 die Band Glistening Dawn, die zunächst als Coverband in Aktion trat, aber schon bald auch eigene Songs schrieb und drei Alben veröffentlichte. Ein wenig Aufmerksamkeit erhielt die Band in der Progszene durch ihren Longtrack „The End Of Childhood“ auf dem „The Bearded“ Sampler. Nachdem sich die Band 2004 trennte, kamen die drei oben genannten 2017 wieder zusammen und beschlossen zusammen mit Clemens Reichard (drums) und Robert Reich (bass) als Dawnation weiterzumachen. Das Resultat ist das nun vorliegende Album „The Mad Behind“ Der Opener „Don’t Bother Me“ führt den Hörer gleich mal in die Irre. Die Brandenburger spielen hier eine geradlinige Klassikrock-Nummer, die stark von Deep Purple und Led Zeppelin inspiriert ist. Doch im weiteren Verlauf nimmt das Album Fahrt in Richtung Progrock auf, auch wenn gerade Led Zeppelin in vereinzelten Passagen immer mal wieder „vorbeischauen“. Der anschließende, neunminütige Titelsong ist eine abwechslungsreiche Neoprog-Nummer, die ruhig beginnt und immer mehr an Tempo gewinnt. Feine floydige Gitarrensoli und satte Keyboardfanfaren lassen das Progherz höherschlagen. Mit „The Hypocrite“ folgt der musikalische Höhepunkt des Albums. Nach grunge-artigem Beginn biegt der Song ganz lässig in poppige Gefilde ab, um im Mittelteil an Dramatik zuzunehmen und sich schließlich in eine hymnenhafte Rocknummer zu verwandeln, die den vorherigen Refrain gekonnt integriert. Hier zeigt sich, dass man mit Jan Mecklenburg einen Sänger hat, der ungemein variabel ist und dessen Stimme bei ruhigeren wie rockigeren Passagen zu überzeugen weiß. Auch die drei übrigen Tracks halten das hohe Niveau, wobei den Neubrandenburgern mit „Lovely Child“ eine wunderbar augenzwinkernde wie liebevolle Hommage an den “Genesis“ Sound der 70er und (!) 80er Jahre gelingt. Klasse! Als Bonus gibt es noch einen Radio Edit von ‘The Hypocrite‘ sowie mit „Mr Trumpet“ einen weiteren straighten Rocker.

Ganz klar, Dawnation haben mit „The Mad Behind“ ein musikalisches Ausrufezeichen gesetzt. Im Übrigen setzt sich die Band in ihren Texten mit aktuellen politischen Themen wie Donald Trump oder Faschismus kritisch auseinander. Die Neubrandenburger dürften mit ihrem Album jedenfalls für Aufmerksamkeit in der Progszene sorgen. Das Album macht großen Spaß und überzeugt vor allem mit seinem homogenen Mix aus Prog, Pop und Rock! „The Mad Behind“ kann übrigens für einen fairen Kurs auf der bandeigenen Homepage als CD oder Vinyl erworben werden.“

Jürgen Meurer (Betreutes Proggen) „Mit dem sechsminütigen Opener ‘Don’t Bother Me‘ führt das Neubrandenburger Quintett Dawnation den Hörer in dessen Erwartungshaltung ein bisschen in die Irre. Es handelt sich um einen schnörkellosen melodischen Rocksong, der von Gitarrist Christoph Piel geschrieben wurde, alle anderen Songs sind Gemeinschaftskompositionen der Herren PielWenndorff und Mecklenburg. Nach dieser Mainstream-Nummer passiert allerdings etwas, das sie für diese Seiten interessant und zu einer weiteren empfehlenswerten Prog-Band aus deutschen Landen macht. Die Kompositionen werden nämlich deutlich abwechslungsreicher und spannender – ohne dabei jedoch ihr Geschick für feine Melodien aus den Augen zu verlieren. Fans des Neo Prog kommen ebenso auf ihre Kosten wie Freunde peppigen Symphonic Progs. So zum Beispiel beim zweiten Song, dem neunminütigen ‚Behind The Mad‘, der mit hymnischer Gitarre startet und sich zu einer veritablen Neo-Prog-Nummer entwickelt, bei der auch die Keyboards einen Beitrag abliefern, der sich in den Gehörgängen festsetzt. Das Wechselspiel zwischen Gitarre und Tasten funktioniert hier wunderbar, und auch der Gesang passt prima. Und spätestens mit dem darauffolgenden ‚The Hypocrite‘ ist der Schreiberling dann von dem Potenzial dieses Newcomers endgültig überzeugt. Es beginnt zunächst recht gemütlich mit akustischer Gitarre und angenehmem Gesang, doch plötzlich ändert sich die Stimmung – ein Cello kommt hinzu, es wirkt düster und leicht crimsonesk. Und dann wird richtig Fahrt aufgenommen – ein toller Song!!“

Thomas Behlert (Schall.Musikmagazin) „Ein Quintett aus Neubrandenburg hat sich an Prog Rock herangetraut, eine Musikrichtung, die schwer zu verstehen ist, mit ihren bombastischen Klängen zum Zuhören zwingt und von bestimmten Protagonisten bis zum Überdruss zelebriert wird. Spocks Beard, King Crimson, Steve Hackett und Genesis sollen genannt sein. Alles Bands, die man aus den Songs von DAWNATION heraushört und die die Einflüsse vorgeben. der Song „Behind The Mad“ schrammt knapp an den Klängen von Steven Wilson und Neal Morse vorbei, dass es eine kleine Freude ist, zumal es als Huldigung an DAWNATIONs Helden verstanden werden soll“

Thomas Morgenstern (Genesis Fanclub it, unser Masteringeneur) „Ich bin da sicher nicht ganz neutral, aber ich denke, ich darf sagen, dass das Album wie aus einem Guss ist, obwohl sich die Stücke schon unterscheiden. Also wem Behind the Mad gefällt, dem wird sicher auch „The Mad Behind“ gefallen. Übrigens finde ich, dass es in diesen Thread eigentlich gar nicht hineingehört, denn mit „Homerecording“ assoziiert man für gewöhnlich ja eine Umgebung, in der man aller moderner Technik zum Trotz doch nur selten über das Amateurniveau hinauskommt – dieses Album besteht jedoch jeden Vergleich mit teuren Industrie-Studioproduktionen!

Die Abmischungen waren so gut, dass ich beim eigentlichen Mastering letztlich gar nicht mehr viel zu tun hatte. Weil die Jungs schon relativ früh bei mir angefragt hatten, als sie noch an vielen kleinen Details arbeiteten, hat es dann vom Auftrag bis zum fertigen Master gut ein Jahr gedauert, in dem dann doch noch einiges geändert wurde – und ich habe mich gefreut, diesen Prozess ein wenig begleiten zu dürfen.“

Volkmar Mantei (Babyblaue Seiten, Progressive Newsletter)“Dawnation spielen symphonischen Progressive Rock, der ebenso an die 70er wie die 80er erinnert, an die symphonischen Klassiker genauso wie an die tiefe Lyrik des Neoprog, an die epische Kraft Pink Floyds und an die Knackfrische des liedhaften Classic-Rock. Die Ideen sind erstaunlich stark, abstrakt und eingängig zugleich, nachvollziehbar und energisch eingespielt, mit melancholischer Tiefe und weitschweifender Melodik. Die Gesangslinien sind stark, überzeugend und ausdrucksstark gesungen. Es macht nur ungemein Laune, diesen schwerelosen, lässig bis kernig fließenden Stücken zuzuhören. Die tolle Instrumentalarbeit, die großartig ausgereiften Arrangements, das perfekte Handwerk der Band, die Flüssigkeit und Dramatik der Themen und vor allem die immer wieder führenden Keyboard- und Gitarrensoli sind das besondere i-Tüpfelchen dieser fabelhaften Songschmiede. Mancher Song lebt aus dem Wechselspiel poppiger und progressiver Arrangements und kann damit absolut überzeugen. Es wird nie schräg oder besonders hart, die Stärken der Songs liegen in ihrer lyrischen Stärke. …, , der instrumentale Teil darinnen eine der besten Ideen des gesamten Albums (The Hypocrite)

Das Album, „The Mad Behind“ genannt, behandelt die Themen Wahnsinn, Medikamentenmissbrauch, aktuellen Faschismus und Rechtsradikalität unter dem Deckmantel der Demokratie ebenso wie vom Aussteigen und Genervtsein des alltäglichen Wahnsinns.“